Sonntag, 17. Februar 2013

Nicaragua





Nach dem Besuch der Isla Ometepe gingen wir zum ersten Mal getrennte Wege. Manuel drückte die Schulbank während Simon mit seiner Freundin die Reise durch Nicaragua fortführte. Ueber diese Reise berichtet Simon in Eigenregie während Manuel beim nächsten Blogeintrag wieder von sich hören lassen wird.

Granada
In Granada angekommen machten Natalie und ich uns auf die Suche eines Hostels. Ein aussichtsloses Unterfangen - alle Zimmer waren voll. Also stiegen für zur Ausnahme in ein richtig schönes Hotel ab.
Dann gings auf Stadtbesichtigung.

eine von vielen Kathedralen in Granada

im Hintergrund der Volcán Mombacho
Das beste am Stadtrundgang waren nicht die alten Kolonialgebäuden, sondern das Aufeinandertreffen mit Leo. Leo ist der charmanteste Reiseführer den ich kenne. Vor 15 Jahren begann er auf der Strasse Touristen aufzusuchen um ihnen seine Stadt und sein Land näher zu bringen. Mittlerweile besitzt er ein etwa 1,5 Meter breites Reisebüro, an dessen Wände Fotos vom jungen Leo auf Besuch in der Schweiz hängen. Basel, mit den grünen "Zügen" (wohl Trämmli gemeint) sei seine Lieblingsstadt. Da hatte er uns im Sack. Ohne zögern buchten wir gleich zwei Touren für die nächsten 2 Tage.
Das von Leo gratis zur Verfügung gestellte Velo wollten wir natürlich nicht ungenutzt lassen und machten uns deshalb vor der ersten geführten Tour auf zu einer "kleinen Velotour". Nach stolzen 20 km in brütender Hitze an einer Schnellstrasse und einem langen Anstieg (Hut ab vor Natalie) wurden wir mit dem wunderschönen Kratersee Apoyo, einer Hängematte am Ufer und leckerem Fisch-Gericht belohnt.

Da lacht sie noch :P

Nach Velo(tor)tour am entspannen...

...und am stärken, mit frischem Fisch aus dem See
Nach Rückfahrt im Taxi starteten wir tour numero uno:

Schwefel entweicht dem Krater des Volcán Masaya

beim Parkplatz auf der rechten Seite des Kraterrands ist letztes Jahr ein Reisecar durch einen Stein aus dem Vulkan in Flammen gesetzt worden

Der Blick vom Kraterrand

pünktlich zum Sonnenuntergang erreichen wir den höchsten Punkt des Kraters
das obligatorische Pärliföteli auf dem Vulkan

Gleich vor Granada befinden sich auf dem See nicht weniger als 360 Inselchen. Diese entstanden vor etwa 20'000 Jahren bei einem Vulkanausbruch des nahe gelegenen Vulkans Mombacho. Viele der superreichen auf unserer Welt haben sich eine dieser Inseln ergattert um ein weiteres Ferienhaus zu bauen, für dessen Besuch sie nie Zeit haben. Ein grosser Teil der Inseln sind aber weiterhin in den Händen der Nicas.Gleich am nächten morgen trafen wir uns wieder mit Leo zur tour numero dos - Las Isletas de Granada:

einige dieser Inseln kann man auch mieten. Kostenpunkt: USD 200 / Tag / Insel

Inselbewohner auf der einzigen Fortbewegungsart. Mit dem Ruderboot gehts in die Kirche, zu Verwandten, zum Einkaufen etc.

eine von Einheimischen bewohnte Isleta

So einfach kann man Frauen eine Freude machen
Nach den zwei wunderschönen Touren verabschiedeten wir uns von Leo. Aber nicht ohne zuerst eine Postkarte und ein T-Shirt von Leo-Tours geschenkt zu bekommen. Danke Leo!!!

Leon
Von Leo nach Leon;) Nach ein paar Stunden fahrt in Minibussen befanden wir uns in der Stadt in welche alle Touristen in Nicaragua vor allem wegen etwas vorbeischauen - das Volcanoboarding. Schon davon gehört? Man nehme ein Brett, einen Vulkan mit aschebeladenen Hängen und schlittle mit bis zu 90 km/h den steilen Hang hinunter. Die Extremsportart ist nur auf dem Vulkan Cerro Negro nahe Leon möglich und wurde von CNN zur Nummer 2 auf der "Thrill-Seekers-Bucketlist" gewählt.

der Aufstieg auf den Vulkan mit dem treffenden Namen Cerro Negro (schwarzer Hügel)

den Berg bestiegen

bereit für die Show

Nicht Fasnacht, sondern Volcanoboarding!!!

in 45 Sekunden mit Topgeschwindigkeit 69 km/h = Tagesrekord :)

DAS ist meine Chica: mit 48 km/h die schnellste Frau des Tages
das Speed-Team, schnellster Mann und schnellste Frau heil im Ziel
neben dem Action gibt es in Leon auch viel Geschichte. Es blieb Zeit für einen Besuch der grössten Kathedrale in Lateinamerika.

auf dem Dach der Kathedrale von Leon
Bluefields
Nach den Besuchen der Kolonialstädte entschieden wir uns kurzerhand einen komplett anderen Teil Nicaraguas zu erforschen. Nämlich die abgelegene und schwer zugängliche Karibikküste. Um an einem Tag die Reise quer durchs Land zu bewältigen reisten wir morgens um 5 ab. Nach 1,5 Stunden Minibuss, 2 Stunden Taxi, 5 Stunden Bus im Schrittempo und 1,5 Stunden Schnellboot auf dem Rio Escondido kamen wir in Bluefields an der Karibik an. Eine stinkende, schmutzige, hässliche Stadt, die wir am nächsten Morgen gleich wieder verliessen für unser eigentliches Ziel - die Perlenlagune.

Fahrt auf dem malerischen Rio Escondido von Rama nach Bluefields

Laguna de Perlas
Kurz vorweggenommen - die lange Anfahrt hatte sich gelohnt. Diese Ortschaft ist total anders als das restliche Nicaragua, aber gehört genau so dazu, so wie die "Welschen" zur Schweiz gehören. Die wunderschöne Natur, die gemütliche Lebensart und das friedliche Zusammenleben trotz der Völkermischung haben uns total fasziniert.
An der Karibikküste leben vier verschiedene Völker:
- Die Mestizos (europäisches und indigenes Blut gemischt, Muttersprache Spanisch)
- die Miskitos (Indigenes Volk von der Karibikküste, welches ihre eigene Sprache spricht und ich auch ein paar Wörter aufgeschnappt habe: Nagisma = Wie geht es dir?; Tutniamni = Guten Abend; Peinsna = sehr gut)
- die Kreolen (aus Amerika oder bei Schiffbrüchen in der Karibik entflohene afrikanische Sklaven. Sprechen ein englisch basiertes Kreol, welche aber fast unmöglich ist zu verstehen und klingt, wie wenn Gangstarrapper miteinander sprechen)
- die Garífuna (eine Verschmelzung von entflohener westafrikanischer Sklaven mit Kariben, welche auf Karibikinseln lebten und später übersetzten an die nicaraguanische Karibikküste)

Die Fahrt von Bluefields nach Laguna de Perlas ist, wie solls auch anders sein, nur mit dem Boot möglich. Auf der Fahrt trafen wir auf ein deutsches Paar, welches wir sofort so symphatisch fanden, dass wir beschlossen, die Zeit in Laguna de Perlas gemeinsam zu verbringen.
mit dem Speedboot und unseren deutschen Freunden auf dem Weg nach Laguna de Perlas
Nebst einem Baseballgame mit lauter besoffener und gröllenden Zuschauern, unternahmen wir zwei Ausflüge:

Pearl Keys
Wir buchten mit unseren deutschen Freunden eine private Tour. Diese war mit USD 50.- p/P meine bisher mit Abstand teuerste Tour, doch warscheinlich auch die schönste. Ich lasse die Fotos weitererzählen...

wir fahren vorbei an Fischerbooten in der Lagune

Ganz unkompliziert kauft Führer Agusto einem Fischer Shrimps als Köder fürs Angeln ab

die erste Insel die wir ansteuern

unsere zweite Insel

wie auf der Postkarte

Reisefuehrer Charles säubert die gemeinsam geangelten Fische. Zwei Red Snapper und einer dieser grauen Fische gehen auf mein Konto :)

aus den frischen Fischen zaubert Charles einen köstlichen Eintopf

zeit zum entspannen in der Hängematte

da will man nicht wieder weg, aber leider hatte auch dieser Ausflug ein Ende
Awas
der zweite Ausflug führte zu Fuss zu einem Miskitodorf mit dem Namen "Awas"

der Weg zum 30 min entlegenen Miskito-Dorf Awas 
wozu ein schönes Haus bauen wenn man sowieso den ganzen Tag unter der Palme verbringt? :P

alle wollen vom grossen weissen Mann in die Luft katapultiert werden
da will man gleich wieder ein Kind sein

 vier Buebe

von mir und Natalie einstimmig zum Süssesten von allen erklärt 

Während wir mit den Kindern spielten legte ein beladenes Boot an. Als wir uns näherten mussten wir mit entsetzen feststellen, dass unter Palmenblättern sich bestimmt ein Dutzend Schildkröten befanden. Diese werden gefangen, lebend an den Flossen zusammengebunden und anschliessend am Schwarzmarkt für USD 80.- pro Tier verkauft. Und dies obwohl diese Schildkrötenart vom Aussterben bedroht ist und es verboten ist diese Tiere zu jagen.

Die Schildkröten liegen kreuz und quer übereinander



Damit die Schildkröten sich nicht bewegen können werden die vorderen mit den hinteren Flossen zusammengebunden

So verliessen wir Awas mit zwiespältigen Gefühlen und kehrten zurück in unsere familiäre und preiswerte Unterkunft in Laguna de Perlas: Miss Ingrids Place (das Doppelzimmer mit Bad für USD 8.-).

Am nächsten morgen traten wir die Reise zurück ins Landesinnere an. Wir entschieden uns anstelle des Wasserweges den einzigen Bus um 5 Uhr morgens über eine Landstrasse zur nächsten Stadt zu nehmen. Für die 80 km brauchte der Bus sage und schreibe 5 Stunden. Weiter ging es mit 2 weiteren Bussen und einer 3-stündigen Bootsfahrt zu unserem letzten Ziel in Nicaragua - El Castillo am Rio San Juan.

El Castillo
In ganz Nicaragua ist man stolz auf seinen Fluss namens Rio San Juan. Der Fluss verbindet die Karibik mit dem  Lago de Nicaragua, an dem Granada liegt. Ausserdem wurde lange Zeit über eine Verbindung zwischen Atlantik und Pazifik via dem Fluss Rio San Juan, dem Nicaraguasee und einem Kanal nachgedacht. Diese strategisch wichtige Verbindung versuchten die spanischen Kolonien im 17. Jahrhundert bei El Castillo zu verteidigen vor Piraten und anderen Kolonialmächten. Deshalb errichteten sie an einer übersichtlichen Stelle am Flussufer ein Schloss.

das Boot nach El Castillo mit 70 Sitzplaetzen

El Castillo, unten die Siedlung, auf dem Hügel das Schloss, welche unerwünschte Eindringlinge fernhalten sollte
Schloss "El Castillo", Baujahr 1675

das Schloss fuer uns alleine

der Blick vom Schloss auf den Río San Juan
der Ort bietet guten Zugang zum Naturschutzpark "Reserva Indio Maiz", der Dschungel von Nicaragua. Wir fragten ein wenig herum im Dorf und konnten uns so mit anderen Reisenden zusammenschliessen um die Kosten für Touren zu teilen.

Am selben Abend wagten wir uns nach Sonnenuntergang auf den Fluss für eine Kaymanbesichtigung.

ein junger Basilisk

6 Monate alter Kayman

am nächsten morgen bereits der nächste Ausflug. Mit Stiefeln und Insektenspray bewaffnet drangen wir in den Djungel vor. Der Weg schlammig, die Luft heiss und feucht. Dafür bekamen wir Affen, ein Faultier und giftige Frösche zu Gesicht. Und anschliessend hatten wir die Gelegenheit ein erfrischendes Bad in einem sauberen Flussbecken zu nehmen.

die USD 1 für die Stiefel waren die Investition wert

hier begann unsere 4-stündige Wanderung

gefährliche Tiere und giftige Pflanzen - Natalie zeigt sich unbeindruckt

links der "Wanderbaum". Er schlägt dort neue Wurzeln wo es viel Licht giebt

Affe bei einer Flussüberquerung
Die Abfahrt von El Castillo war wieder einmal unmenschlich früh: 5:20 Uhr. Auch dieses Mal schafften wir es in einem Tag an unser Ziel zu kommen. Via Boot verliessen wir Nicaragua und trafen bei Dunkelheit in Alajuela am internationalen Flughafen von Costa Rica ein. Nach einem Tag Souvenir-Shopping war es dann Zeit für Natalie wieder zurückzukehren in die kalte Schweiz.

Nicaragua hat uns sehr beindruckt. Die Einwohner leben im ärmsten Land von Zentralamerika und sind trotzdem (oder genau desswegen) die Glücklichsten. Auch die Sicherheit soll vorbildlich sein.
Zusammengefasst also: Das Land ist kostengünstig, sicher, freundlich und bietet alles was es in Zentralamerika zu sehen gibt: malerische Flüsse, Vulkane, Karibikinseln, Surfstrände, Seen, Kolonialstädte und Dschungel.
Ein echter Geheimtipp also!

Donnerstag, 14. Februar 2013

Nicaragua, unser Gasteintrag für Kay



Nach unserer Reise durch Honduras trafen wir uns mit Natalie und Kay fuer ein paar gemeinsame Tage in Nicaragua. Ueber diese Tage berichten wir auf dem Blog von Kay: www.elsalzer.blogspot.com

-----   Gasteintrag fuer Kay  -----




Als begeisterte treue Leser des Südamerika-Blogs ist es uns eine Ehre für Kay und seine beachtliche Leserschaft einen Gasteintrag zu posten.


Bestimmt erinnert ihr euch an den Blogeintrag von Montañita in Ecuador;) Die zwei "Luusbuebe", Kay und Salin, besuchten dort während 2 Wochen eine Spanischschule und waren ganz nebenbei auch an etlichen Parties und beim Surfen anzutreffen (oder wars umgekehrt???;)).
Was die beiden nicht erwähnten ist, dass sie auf den Landsmann Simon trafen, der während 11 Wochen dort residierte. Zusammen zeigte das Trio in den Discos von Montañita mit heissen Moves und viel Charme aus was für Holz wir Schweizer geschnitzt sind. Bei gemeinsamem Ausnüchtern am Strand inkl. Fleischschau merkten die drei, dass ihr Reiseweg sich überschneiden würde. Irgendwo in Zentralamerika. Dieser Zufall sollte nicht ungenützt bleiben. So waren wir bemüht in Kontakt zu bleiben und schliesslich traf sich Kay mit Simon und seiner Freundin Natalie in Costa Rica.

La Frontera y el Ladron
Zusammen zogen wir also am 30. Januar Richtung Nicaragua, das ärmste Land Zentralamerika, das von den grossen Touristenmassen noch etwas unentdeckt ist und das berühmte Rum "Flor de Caña" herstellt.
Keine 3 Stunden später bereits Aufrgegung. Für ne Pinkelpause stiegen bei einer Raststädte kurz vor der Grenze vom Bus. Das war nicht der Aufreger :P, der kommt jetzt: Während wir um einen Tisch standen  schnappte sich ein Tico in unserer Anwesenheit Kalles wirklich superschöne Tasche inkl. den lebenswichtigrn Utensilien eines jeden Travellers - Handy und Kamera.

San Juan del Sur
Den Verlust versuchten wir bei einer Party an unserem ersten Ziel, San Juan del Sur, vergessen zu machen. Dort gesellte sich Manuel (Simon's Reisepartner auf der Weltreise) dazu und vervollständigte die Reisegruppe.
Da surfen, die einzige Aktivität in San Juan, für unseren ledierten Karlitos leider nicht drin lag, machten wir uns auf zur Insel Ometepe - eine Insel bestehend aus zwei Vulkanen auf dem riesiegen Lago de Nicaragua, dem grössten See Zentralamerikas aber nur einer Tiefe von max. 20 Metern. Die Fahrt auf die Insel war ein Highlight für sich: Mit Modell 1950 und Tempo Laufschritt war uns sofort übel. Nach Kays Wechsel ans Fenster gabs für ihn gratis dazu eine erfrischende Dusche.

San Juan del Sur beim Sonnenuntergang und einem Bier:)

Volcan Madeira
Wie bereits erwähnt gibt es auf Ometepe 2 Vulkane. Einen davon zu besteigen war pflicht. Nur welchen? Da gibts den direkt vor uns liegende Volcan Concepcion, für den man 12 Stunden braucht und der letzte Teil über "bluttes" Geröll führt und den Volcan Madeira der nur 8 h in Anspruch nimmt und mit einem Nebelwald umgeben ist. Wir entschieden uns für Option 2 und dies auf eigene Faust, nachdem mehrere Einheimische uns versicherten, dass man in 1,5 h Bussfahrt zum Beginn des Wandrweges gelangt. So standen wir um 6:30 Uhr auf und machten uns auf den Weg.
Für alle zukünftigen Besucher der Insel: glaubt den Inselbewohnern kein Wort. Denn erst um 11:15 konnten wir die Wanderung endlich beginnen. Der Aufstieg führte uns in immer feuchter werdenden Wald bis in den Nebel am oberen Teil des Vulkans. Als wir im Schlamm steckend einsahen, dass die Spitze nicht zu einer anständigen Zeit zu erreichen war, setzten wir uns hin und genossen unser wohlverdientes Picknick inmitten des Nebelwaldes. Bei der Rückfahrt wurden wir von den Einheimischen wieder nett beraten mit dem Buss, der immer in 10 min kommt. 1,5 Stunden spaeter kam er dann wirklich und wir kehrten unversehrt heim.










Alquilo de motos
Wenn Boote langsamer fahren als Kay schwimmt und Busse ohne Fahrplan fahren, dann muss ein Motocross her. Mit stets einem Vulkan auf der einen Seit und See auf der anderen Seite war die Fahrt "gigantisch", wie Kay so schön sagt. Abkühlung fanden wir im See und an einem kühlen Thermalbad, dessen Mineralien Balsam sind für die Haut und mehr: unserem Park Ranger zu folge ist bereits jemand mit Glazze baden gegangen und mit einer Haarpracht auf dem Kopf wieder rausspaziert.
Nachdem Töfflibueb Kay und ex Töfffahrer Simon die obligatorische Runde auf einer Landstrasse, die einer Buckelpiste glich, austobten, gings wieder zurück nach Moyogalpa.
Aber auch bei diesem Ausflug natürlich nicht ohne Zwischenfall: der Auspuff vom Roller löste sich und gab einen Ton her eines Airbus 340 beim Start. Der Schaden USD 25.-. Verkrafftbar.
Dafür trösteten wir uns mit einem bomben Nachtessen für unschlagbare USD 2,50. Jeden Samstag grilliert die Nachbarin unseres Hostels 100 Hühnchen, versammelt das ganze Dorf und belädt die Teller grosszügig mit Beilagen. Unschlagbar!!










Fiesta con los Locales borrachos
Am letzten Abend auf der Insel und gleichzeitig unserem letzten gemeinsamen Reisetag besuchten wir ein letztes Mal unsere Stammbeiz. Bei Billard zeigte uns Kay wieder einmal den Meister und stimmten uns ein mit ordentlich Flor de Caña. Kurz vor Mitternacht brachte uns unser neuer Trinkfreudiger Nica-Freund zum
örtlichen Club. Mit Sicherheit waren wir an diesem Ort die einzigen Touris und mit Sicherheit hatten wir noch nie so günstige Drinks bestellt. Nur blöd, dass wir nicht wussten, dass ab Mitternacht Nachtruhe herrscht im Dorf...


Kay, es war super deacachimba mit dir zu reisen!! Trotz all den Strapazen hatten wir doch viel zu lachen. Überhaupt ist Kay ein ausgezeichneter Begleiter. Er unterhielt uns mit seiner spassigen Art, handelte stets die besten Preise aus und ergriff schnell Initiative wenn alle tranquillo in der Hamaca lagen.

Alles Gute und viel Freude auf deiner weiteren Reise!

Manuel und Simon
www.abenteuerweltreise.blogspot.com

Honduras




Eine Weile ist es her, seitdem wir das letzte Mal ein Lebenszeichen von uns gaben. Dies hat seine guten Gründe: Manu lebt momentan in San Juan del Sur bei einer einheimischen Fischerfamilie und nimmt dort täglich vier Stunden Spanischunterricht. Sozusagen ein Vollzeitstudent also;-) Ansonsten ist sein Terminkalender voll mit Surfen. El Baron Simon ist mit seiner Chica Bonita auf Rundreise in Nicaragua und Costa Rica. Wie ihr seht, volles Programm! Nur mit Müh und Not haben wir eine freie Minute gefunden um über unsere Erlebnisse in Honduras zu berichten;-)

Von Guatemala City machten wir uns ziemlich planlos gegen Mittag auf zur honduranischen Grenze. Schnell merkten wir, dass wir mit dem ÖV-System in Guatemala City total überfordert sind. Ohne unseren Guatemalteken Luiz würden wir wohl immernoch im Grossstadtjungel herumirren. Beim Busbahnhof hatten wir wie so oft in Mittelamerika eine direkte Weiterverbindung. Der nette Herr am Schalter verschwieg uns zwar, dass der Bus voll war aber kein Problem: Die Flexibilitäts-Weltmeister aus Guatemala haben kurzerhand kleine Plastikstühle in den Gang des Buses gestellt und die "komfortable" vierstündige Busfahrt konnte beginnen.
Zu Fuss gings dann nach Honduras. So dramatisch wie das klingt wars aber nicht. Fussmarsch 500 m, kurzes Small-Talk mit den Beamten, die 3 Dollar Eintritt bezahlen und schon sitzt man im Colectivo nach Copan Ruinas.

Copan Ruinas
Wie der Name schon sagt - hier gibts Ruinen zu sehen. Die letzte Mayaruine auf unserer Strecke war gleichzeitig die Schönste. Umgeben von üppigem Wald, bunten zwitschernden Vögeln und nur einer handvoll Besucher, genossen wir die Stille an diesem historischen Ort und fühlten uns wie die Mayakönige.
Copan war zwischen 250 und 900 n.Chr. eine bedeutende Stadt der Mayas. Auch diese Stätte birgt viele Geheimnisse. Durch die vielen in Stein geritzten Hyroglyphen entschlüsseln Forscher aber immer mehr dieses lange verfallenen Imperiums. Wir schlossen uns den Forschern an und tauchten im Maya-Museum der Primarschule in die Geschichte ein.

Die Herrscher von Copan hatten furchteinflössende Namen wie zum Beispiel "Kaninchen" oder "Rauch-Hörnchen"
Muchos papagayos
Maya Ruine mit aktuellem Maya König "Schweissige Achselhöhle"
Utila
Nach zwei Tagen Kulturporgramm wollten wir definitv wieder einmal Action. Um 5 Uhr früh gings zu den Bay Islands, ein Tauchparadies mit dem zweitgroessten Riff der Welt. Natürlich haben wir die Wettervorhersage nicht angeschaut, da wir auf unserem ganzen Trip noch keinen wircklichen Regentag erlebt haben. So waren wir auch nicht beunruhigt, als es bei unserer Ankunft auf der Insel Utila leicht geregnet hat. Nachdem wir die gefühlten hundert "Ich-hab-die-beste-und-preisgünstigste-Tauchschule"-Promoter hinter uns gelassen haben, steuerten wir die günstigste Unterkunft in unserem Reiseführer an, Tony`s Place. Mit umgerechnet 5.- Franken ein echtes Schnäppchen auf der sonst eher teuren Insel. Schnell wurde uns klar, dass das Tony´s Place wohl nicht so der Kassenschlager ist, da selbst die unmittelbaren Nachbarn nicht wussten wo es ist. Nachdem wir ein paar der Holzhäuser abgeklappert haben, wurden wir von einer wohlförmigen Frau mit breitem karibischem Englischakzent empfangen. Auf unsere Frage, wieso sie ihre Unterkunft nicht anschreibt, meinte sie: "Ich hatte mal ein Schild, aber das ist vor ein paar Monaten abgefallen und niemand hat es seither wieder aufgestellt." Treffender als dieses Beispiel kann der Lebensstil auf Utila wohl nicht beschrieben werden. Die nette Frau konnte uns sofort von der Unterkunft überzeugen. In den 5 Franken des Tony´s Place waren auch unglaubliche "Specials" enthalten.







Geräumiges WC mit brandneuem Wohlfühl-WC-Ring
Fitnesscenter mit handgemachten hochmodernen Geräten
Gemütliche Veranda zum Abhängen mit einzigartiger Aussicht auf die Architektur des Nachbarhauses
Heimelig eingerichtetes Schlafzimmer...
...mit Hochsicherheitsschloss

Trotz dieses Angebots waren wir vier Tage lang die einzigen in diesem wahrhaften Geheimtipp des Utila Tourismus. Als wir am nächsten Tag aufwachten regnete es immernoch...Der Tag darauf immernoch...ganze 96 Stunden am Stück hat sich Petrus als Bad Boy präsentiert! In ganz Mittelamerika gilt diese Jahreszeit als perfekt zum Reisen. Nur auf dieser kleinen Insel, 50 km vom Festland ist Regenzeit. Dieses Phänomen kann wohl nicht einmal der Kachelmann erklären! In den vier Tagen entwickelten wir eine Routine, wie sie wohl nur Ehepaare nach der goldenen Hochzeit haben. Zwischenzeitlich machte sich Simon auf der Insel ausserdem einen Namen als gnadenloser Moskito-/Sandmücken-Jaeger.


Zimtschnecken und Banenbrot in der Thompson Bakery! Mhhmmm!

Das lange Warten wurde mit zwei Regenfreien Tagen belohnt, was bedeutete, dass wir endlich Tauchen gehen konnten. Obwohl die Sichtweite in diesen Tagen nur 10 Meter betrug (normalerweise bis zu 50 Meter), war die Vielfalt der Unterwasserwelt gigantisch. Mittlerweile haben wir unser geliebtes Tony´s Place verlassen. Es hat sich wahrscheinlich unter den Moskitos herumgesprochen, dass leckeres Schweizer Blut da ist, denn nicht mal mehr ein Gang aufs Klo war möglich ohne von einer Horde Moskitos angegriffen zu werden. Mit Stichen an eigentlich völlig unmöglichen Stellen wechselten wir schliesslich die Unterkunft.
Am letzten Tag entschieden wir uns ein Kajak zu mieten und an die Nordküste zu paddeln. Durch einen eindrücklichen Mangrovenwald erreichten wir in gut einer Stunde die Nordküste. Kaum am Strand angekommen, begann es wieder zu regnen. Da ausser uns weit und breit keine Menschenseele da war, hatte das ganze wenigstens ein wenig Cast Away-Abenteuer-Feeling. Irgenwann waren wir und unsere Rucksäcke so nass, dass wir beschlossen dem Regen zu trotzen und wieder ins Kajak zu steigen. In strömendem Regen fuhren wir der Bucht entlang bis wir schliesslich auf zwei Felsformationen trafen zwischen denen perfekte Wellen über ein Riff brachen. Nach einer kurzen Lagebesprechnung gings ab aufs offene Meer zum Kajak-Surfen (über und auf das Riff). Ein glorreicher Moment, wo wir uns in überglückliche Kleinkinder verwandelten.

Dschungelkind Mogli auf der Suche nach seiner Wolfsfamilie.
Der Mongrovenwald stinkte mächtig. Dafür war es Abenteuer pur!

Zambrano
Zambrano steht auf keinem Reiseführer und ist bisher vom Tourismus verschont geblieben. Gerade deshalb nahmen wir die Einladung des Couchsurfers Jorge gerne an. Jorges Haus, welches er eigenhändig designt und gebaut hat (ohne jegliche Ausbildung versteht sich), ist nicht nur ein Hotel sondern gleichzeitig auch sein Lebenswerk. Das Ganze ist zwar teilweise ein wenig krumm und asymetrisch aber vielleicht ist genau das der Grund, wieso das Haus einen solchen Charme versprüht. Mit unglaublicher Liebe zum Detail hat er das Haus eingerichtet und dekoriert. Es war eine wahre Freude durch die Gänge zu laufen und dabei immer wieder neue Spezialitäten zu entdecken. Dazu kam, dass Jorge ein unglaublich gastfreundlicher und liebenswerter Typ ist. Highlight in Zambrano war ein Besuch mit Jorges altem VW-Bus in ein abgelegenes Dorf. Stolz zeigten uns die Dorfbewohner ihre Häuser und erzählten uns bei einem Kaffee von ihrem Leben. Die Kids des Dorfes trommelten kurzerhand alle ihre Freunde zusammen und wir spielten zusammen Fussball bis zum Einbruch der Dunkelheit. Ein paar Eindrücke unserere Zeit bei Jorge:













Mittlerweile sind wir mit unseren Landsmann Kay alias Karlitos alias El Kalle auf der Insel Ometepe in Nicaragua gewesen. Die Erlebnisse könnt ihr auf seinem Blog nachlesen: http://www.elsalzer.blogspot.com/2013/02/que-onda-loco.html

Hasta Pronto!
Euere Reisebuben Simon & Manu