Samstag, 20. April 2013

Ecuador




Nach dem wunderschönen Kolumbienan fuhren wir, weiterhin in Begleitung unserer Gefährtin Laura, die Nacht hindurch zur Grenze zu Ecuador.
Nun wurden Simon und Laura allmählich nervös. Laut Gesetz dürfen Ausländer nicht mehr als 3 Monate pro Jahr im Land verweilen. Beide waren vor kurzem fast 3 Monate im Land. Lösung Laura: machte ein nicht registriertes Visum für den letzten Aufenthalt gültig - und kommt somit zu 3 weiteren Monaten.
American boy Simon hielt seinen Ami-pass hin, bestätigte, dass dies sein erster Besuch in Ecuador sei und schwupps war auch er im Land drin.

Ibarra
Viel zu sehen giebts in Ibarra nicht. Nur wenige Touriten wie wir verirren sich hierher. Aber wir waren auch nicht für Sightseeing gekommen, sondern um fliegen zu lernen. Und dafür ist Ibarra der perfekte Ort. Während 2 ganzen Tagen übten wir an einem Übungshang das hinfallen bei einem Sturz, wie man den Schirm steuert und wie man das Ding zum fliegen bringt. Und obwohl das ganze am Boden verlief, war das nicht ungefährlich. Simon wurde von einem Windstoss 5 Meter in die Luft katapultiert und landete dann ganau so schnell wieder auf dem Boden. Weitere Schreckmomente gab es als der Schirm auf einer Kuh und einmal auf einem Hund landete. Manuel verpasste einmal nur knapp einen Baum und verstauchte sich beim Startabbruch das Handgelenk. Laura war das Grund genug um das Fliegen sein zu lassen. Doch die beiden Jungs liessen sich nicht einschüchtern.

Instruktor Jorge lehrt uns perfekt hinzufallen


Immer und immer wieder: Schirm auslegen....


...Schirm aufziehen...


...springeeeen....

...und wieder hochlaufen.

 Dann war es so weit: Der erste Soloflug war unausweichlich. Einen 5-minütigen Flug mit 400 Höhenmeter. "Mit vill schiss i de Hose" hebten wir ab, flogen etwas wacklig aber sicher und kamen auch heil wieder runter. Ein unvergessliches Erlebniss.

letzte Instruktionen zum ersten Soloflug
Nach weiteren und höheren Flügen ohne grössere Zwischenfälle erhielten wir unseren Ausweis als Pilot. Wie es die Tradition in Ecuador verlangt, wird jeder neue Pilot mit Bier getauft.



die Flugschule mit den zwei Greenhorns


Ansonsten versuchten wir uns ein wenig am Herd, was ziemlich ernüchternd ist, weil man fürs zu Hause kochen eher drauflegt als spart. Denn Mittagessen aus Suppe, Hauptgang und Getränk giebts am Markt für läppische USD 1.50. Auch sonst ist alles Billig. Übernachtung USD 5.-, Taxi quer durch die Stadt USD 1.-, Busfahrt USD 0.25. etc.


Otavalo
Nebst obligatorischem Ausgang besuchten wir Thermalquellen und während einem flugfreien Tag besuchten Simon und Laura die historische und traditionelle Stadt Otavalo.
 





Montañita
Nach einer ganzen Woche in Ibarra und dem Pilotenausweis in der Hand war es Zeit weiter zu ziehen, oder was für Simon eher zutraf, heimzukehren. Perfekt geplant kehrten wir just an Simon's Geburtstag zu seiner ecuadorianischen Familie und Freunden in Montañita zurück.

Und so sah der perfekte Geburtstag aus:
- Strand und Sonne tagsüber
- das Lieblingsgericht zum Mittagessen (Seco de pollo)
- Mit Eis den Sonnenuntergang am Meer geniessen
- Grillfest am Abend mit Kuchen und Päckchen aus der Schweiz von der Freundin
- 23 Peitschenhiebe von den Freunden (die Tradition in Montañita fordert am Geburtstag für jedes Jahr einen Hieb mit einem Gürtel auf den Hintern)
- gratis Shots und Cocktails von Kumpel und Cocktelero Eugenio
- Mit vielen tollen Leuten Party im Caña Grill.


Geburtstag bei meiner ecuadorianischen Familie

was hat er sich wohl gewünscht?

Gastbruder Hamilton mit seinen Lieblingsgutzi - Ovomaltine

Alejandra neidisch auf  SIMONs Osterhasen:)


Danke Natalie für die Schokolade!!!


für jedes Jahr einen Schlag - also 23 hiebe...

naja, so schlimm wies aussieht wars dann doch nicht


eintrinken bei den Cabañas der Schule

und bei Eugenio






Cuenca
Da an den Wochenenden Partyhungrige aus der ganzen Welt nach Montañita pilgern und dies in der Semana Santa (Karwoche) noch krasser ist, beschlossen die Ortskundigen Simon und Laura nach Cuenca zu flüchten, während Manuel Montañita auf eigene Faust kennenlernte.


für uns von Wärme und Sonnenschein verwöhnten war es sauuuu kalt

im Parque National Cajas



Der Mirador (Aussichtspunkt) von Cuenca



Es folgte der schwere Abschied von Laura. Während über einem Monat hat sie uns begleitet, uns oft zum lachen gebracht und mit ihrer fröhlichen und unkomplizierten Art zu einer tollen gemeinsamen Reise beigetragen. Danke Laura, wir haben eine wunderbare neue Freundin kennengelernt. Wir weden dich vermissen und wünschen dir viele weitere schöne Momente auf deiner Reise. ¡Nos vemos en Suiza!

Manuel hatte in der Zwischenzeit den Montañita Lifestyle gelebt - tagsüber surfen und nachts Party. Leider hatte er auch eine Grippe aufgelesen, sodass Simon von dem neu erworbenen Flugschein alleine gebrauch machte. An der Küste sammelte Simon weitere Flüge, die durch den Aufwind Stundenlang dauern konnten, ein echter Genuss, mit einem kleinen Zwischenfall:
Während Simon den Auftrieb optimal zu nutzen versuchte, unterschätzte er die Kräfte des Windes, die ihn gefährlich nahe an die Böschung an der Küstenwand trieben. Die darauf sofort eingeleitete Kurve kam zu spät. Am Gleitschirm hängend zog es Simon durch Dornensträucher. Zum guten Glück konnte er sich jedoch fangen und später sicher landen. Nachdem die Wunden gesäubert waren kehrte er bereits wieder in den Himmel zurück.

Simon in der Luft


mit einem blauen Auge (oder besser ein paar Kratztern) davon gekommen

Nach noch mehr Party und Surfen verabschiedeten wir uns schweren Herzens von der Familie und den Freunden.

Unser nächstes Land heisst Peru, wo wir auf unseren Freund Fabian treffen, der und bis nach Bolivien begleiten wird. Ein weiterer abenteuerhungriger und reisesüchtiger Freak wie wir. Ob das wohl gutgeht?